Wenn die Solaranlage wandern geht

Nicht jede Solaranlage ist stabil:

Die Bewegung beläuft sich auf rund 1 Meter
bald reissen die Kabel
Die Stützen in Schieflage
und als Bonus: Unterlagsscheibe als Modulklemme

Es ist nicht mein erster Fall als Sachverständiger, wo eine Freiflächenanlage am Hang ins Rutschen kommt. Es wird oft nicht erkannt, dass der Bau einer Freiflächenanlage eigentlich ein Bauwerk ist, wo auch die Geologie gebührend berücksichtigt werden muss.

Ein kleines Jubiläum

Nach etwas mehr als vier Jahren Drohnenthermographie: Wir haben die 100 MW-Grenze geschafft. Diese 100 MW verteilen sich auf Anlagen zwischen 10 kW und 6.5MW, und es waren über 200 Flüge. Das sind im Schnitt rund 500 kW pro Flug.

Total haben wir in dieser zeit rund 360 Flüge unternommen. Die Mehrheit dieser Flüge, die nicht direkt mit der Thermographie zusammenhängen waren Flüge, um das Material, vor allem die Batterien zu testen und sicher zu stellen, dass die kommenden kommerziellen Flüge reibungslos über die Bühne gehen.

Mit unserer aktuellen Drohne, einer Matrice 100, hatten wir keine wesentlichen Vorfälle. Heikel sind vor allem interne Messfehler mit dem Akku, die manchmal zu einem forcierten Abbruch des Fluges führen und schon mal für einen «Beinbruch» verantwortlich waren.

Mit der Vorgängerdrohne, einer S800, hatten wir schon mehr Probleme bis hin zum Crash. Die Drohnensteuerung war dort einfach nicht sicher.

Seit den vier Jahren, in denen wir die Matrice 100 nutzen, hat sich die Technik bedeutend weiter entwickelt und es steht bald ein Ersatz an.

Deutsche Wertarbeit

Die meisten Solarmodule kommen aus China, oder einfach aus Asien. Wenn man etwas besonderes will, dann entscheidet sich der Kunde für Deutsche Module, ein Symbol für Wertarbeit. Wir hatten ein Anschauungsmaterial, wo diese These stark in Zweifel gezogen wird. Hier ein paar Bilder dieser Wertarbeit:

Die Hitze wird einfach zu gross für die Photovoltaikanlagen

Immwer wieder treffe ich auf elektrische Komponenten, die zwar korrekt ausgelegt sind, aber trotzdem durch Überhitzung kaputt gehen:

Das heisst einfach: die elektrischen Komponenten sind mit mehr Reserven zu dimensionieren, und die Belüftung muss einwandfrei sein. Schönwetterperioden wie im April 2020 gesehen sind einfach zu viel und überlasten die Geräte.

Es gibt ein neues systematisches Modulproblem

Vor allem aus Deutschland sind Berichte zu uns gelangt, die über vorschnell alternde Backsheet berichten. Gewisse in den ersten Zehnerjahren verbauten Module haben günstigere Backsheet verbaut erhalten, als die normalen TPT (gemeinhin Tedlar) Backsheet knapp waren. Es zeigt sich, dass diese nicht Langfristbeständig sind. Das Problem tritt besonders dann auf, wenn auch die Rückseite der Module Licht erhält, oder in den Zellzwischenräumen, wo Licht durch die Vorderseite auf das Backsheet gelant.

Im Extremfall können die Module zusammenbrechen. Erste Verdachtsfälle sind auch in der Schweiz aufgetreten. Sollte man beispielsweise tiefe Isolationswiderstände feststellen, so sollten sie sich die Anlage durch einen Sachverständigen (also zum Beispiel durch jendra Power AG) prüfen lassen!

Rekord beim thermographieren mit der Drohne

Das Wort «Rekord» ist vielleicht hoch gegriffen, aber zumindest ein persönlicher Rekort war es: 6.5 MW innerhalb von 3 Stunden thermographiert. Dies hat umfasst:

  • 5 Flüge zu ca. 20 Minuten mit 10m Abstand
  • 1 Flug zu ca. 15 Minuten 25m Abstand
  • 1 Flug zu ca. 5 Minuten für einen visuellen Film

Es braucht genug Akkus, schönes Wetter und auch eine kompakt gebaute Anlage. Nachher waren noch 1’200 Bilder zum Auswerten. Aber das Projekt zeigt, wie effizient die Drohnenthermographie ist.

So schädlich können Beschattungen auf Photovoltaikanlagen sein

Die Sensibilität der Installateure bei Beschatttungen ist immer noch erschreckend gering:

Hotspots wegen Kabelschatten
Hotspot durch Schatten Blitzfangstange
Beeinträchtigung durch Schattenwurf Kamin

Es wird einfach unteschätzt, was für Konsequenzen Schattenwürfe haben können, sei es durch Ertragseinbussen wenn Module blockiert werden oder durch unnötige thermische Belastungen durch Hotspots. Schon allein ein Stromkabel, gespannt über eine Solaranlage, kann massive Konsequenzen haben.